Der Reise- und Pilgersegen von Dr. Hillenbrand war etwas ganz besonderes, ein Wortgottesdienst mit zwei Liedern und einer kleinen Ansprache. Wir waren rechtzeitig da, um uns für die Fotografen ordentlich zu inszenieren und den Generalvikar nicht in zeitliche Verlegenheit zu bringen, denn um halbzehn sollte die Priesterweihe im Dom beginnen. Dank Jürgen Krückel und Gustl Hostombe, der uns an einer anderen Stelle erwartet hatte, wurde das Tor geöffnet. Wir konnten uns dann in der Sonne am Löwenbrunnen des Marmelsteiner Hofs aufstellen und uns ein bißchen ordnen.
Am Abend werden Walter und seine Tochter zu einem weiteren Gespräch in die Frankenstraße kommen. Edith bereitet eine Lauch-Quiche vor, auf die mich sehr freue.
Ich bin dann nach Heidingsfeld hinausgefahren, um Christian Stahl noch mal die Maschine zu präsentieren. Die Steckdose wurde ordentlich befestigt und der Handbremshebel leichtgängig gemacht. Nach einer Probefahrt kam er zufrieden zurück und ich war ordentlich stolz auf sein Lob.
Countdown 3
Freitag, 29.5.2009
Dr. Stähler schaut mich gründlich durch. Wir besprechen die Strategien, um mit wenigen Medikamenten auszukommen. Die wichtigste Therapie ist Bewegung und Muskelarbeit. Das Pilgern ist unbezweifelbar Bewegung, aber auch das Motorradfahren ist Arbeit. Allerdings erfolgt die Muskelarbeit eher unbewusst. Er rechnet auf jeden Fall mit mindestens 5 Kilo weniger Gewicht. Das tät mir gut passen!
Im Matthias-Ehrenfried-Haus richte ich eine Pinnwand für die Reise ein. Besucher des Hauses können darauf nachvollziehen, wie wir vorankommen.
Countdown 4
Donnerstag, 28.5.2009
Bei Matthias-Ehrenfried wird Gottesdienst gefeiert. Pfarrer Nölle nimmt auch unsere Reise in Predigt und Liturgie auf und stattet uns mit guten Wünschen der Hausgemeinschaft aus. Beim anschließenden Frühstück erfahre ich von Gustl Hostombe, dass der Startartikel von Judith Bornemann im Sonntagsblatt erschienen ist.
Am späteren Vormittag kann ich mich noch mit Otmar Finger von der Finanzkammer treffen und einiges regeln. Auch er wünscht uns eine gute Reise.
Erich und Doris Zimmermann aus Karlsruhe sind am Nachmittag am Telefon. Da kommen schon starke Erinnerungen an gemeinsame Reiseerlebnisse an die Oberfläche.
Weil noch einige kleine Aufgaben auf der Sollseite stehen und ich zusätzlich mein Lektionenbüchle nicht finde (es liegt in Ediths Büro), schwänze ich mit schlechtem Gewissen den
Spanisch-Kurs. Ich hätte den Mitschülern gerne die Grüße von Thomas und Kerstin gebracht, die seit dem 19.5. auf dem Camino sind.
In der Nacht fällt mir auf, dass mein von der Hummel gestochenes Bein nicht gut aussieht. Nach einigem Hin und Her setze ich mich ins Auto und fahre nach Prosselsheim, wo sich der Notdienstarzt Dr. Hartmann um die Sache bemüht. Morgen habe ich mich bei Dr. Stähler angesagt. Jedenfalls bin ich zunächst beruhigt und kann gut schlafen.
Countdown 5
Mittwoch, 27.5.2009
Am Mittwoch ist so viel passiert, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin.
Und einmal im Bett, wollt ich nicht mehr an den Rechner.
So ist es Samstag geworden, unversehens!
Aber der Reihe nach!
Einmal habe ich Frau Heizmann in Singen angerufen, weil der Schlüssel fürs Bildungszentrum bei mir noch nicht eingetroffen ist. Konnte auch nicht, weil meine adresse unbekannt war. Das ist geregelt und der Schlüssel ist am Donnerstag schon angekommen. Die Zimmer 3 und 4 unterm Dach sind für uns vorbereitet, das Frühstück ist bestellt. Wir brauchen jetzt nur noch einzutreffen.
Sogar der Pilgerrabatt wurde uns zugesichert.
Kurz nach zehn habe ich Dr. Ploetz erreicht, der mich auf gravierende Fehler bei der historischen Darstellung aufmerksam macht. (Ich habe sie gleich danach korrigiert.) Den 13.10. hat er bestätigt.
Er wird einen für unser Projekt grundlegenden Vortrag halten.
In der Mittagszeit will ich in meine Motorradhose einsteigen, da beißt mich eine im linken Hosenbein beheimatete Hummel von der Größe einer ICE-Lok unters linke Knie. Herrje hat das weh getan. Ich hinke zur Neo-Ballistol-Flasche und reibe die Bißstelle ein. Nach wenigen Minuten ist der Schmerz und auch die kleine Schwellung weg. Auch meine Rache ist erfolgreich. Als Edith zur Mittagspause kommt, kann ich ihr das Untier zeigen. Es lebt noch ein bißchen.
Alles folgende geht wie am Schnürchen. Fahrt nach Schwarzenau, wo Walter schon wartet, gemeinsam nach Abtswind zur Tochter Irmgard. Sie hat eine Kaffeetafel vorbereitet. Die Schwiegereltern, die Kinder und ihre Mutter kommen dazu. Wir vereinbaren ein weiteres Gespräch auf den Samstagabend.
Zurück in Schwarzenau bringen wir mein Moped auf Hochglanz. Am Ende der Kur sieht es "geil" aus. Kurz bevor es dunkel wird, kann ich Edith das Moped in neuem Glanz zeigen!
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