neunzehn – sechs
Mélaine mag zwar keine besondere Frühstückskünstlerin sein, aber die selbstgemachten Konfitüren aus Zitronen, Orangen und Erdbeeren sind wegen der Gewürze etwas ganz besonderes.
Um halbzehn haben wir uns noch mal getroffen. Eine rechte Abschiedsstimmung hat sich dabei eingestellt. Jeder geht jetzt seiner Wege. Auch ich rechne nicht mehr damit, Dieter zu begegnen. Obwohl alles geregelt erscheint mit dem Transport seines Wägelchens, kommt es mir vor, als sei da noch Störung drin. Wichtig aber ist, dass wir den Mann wieder aufgerichtet haben. Er hat über ein halbes Jahr im Spital gelegen, operiert am Hals und an den Nieren. Seine Frau wurde gerufen, weil er nach Meinung der Ärzte am Ende war. Er hat durchgehalten und ist heute gesund ... Santiago ist die logische Folge.
Bis alles auf dem richtigen Weg ist, ist es Mittag geworden. Ich bleibe in Cahors und schaue mir die Stadt ordentlich an. Den großen Barbakan und die Burg Johannes XXII und das Haus Heinrichs IV. Den spektakulären Pont de Valentré, das Wahrzeichen von Cahors, habe ich mir für die Ausfahrt vorbehalten. Unter dem großen Stadtplatz hat man die Reste des römischen Amphitheaters sehr attraktiv konserviert und in die Tiefgarage integriert. Auch die Kathedrale lohnt einen Blick, wobei die Halle des Langhauses mit zwei gewaltigen Kuppeln aufwartet, davon die westliche ausgemalt ist. Wenn auch etwas flau und undramatisch. Obwohl mir der Kreuzgang bekannt war, ist zu spueren, dass man nicht recht stolz ist auf diesen Teil der Anlage. Wenn er einmal restauriert sein wird, wird er nicht mehr authentisch sein. 100 Meter daneben ist eine Markthalle mit regionalen Produkten prall abgefüllt. Es riecht darin wie im Paradies. Eine besondere Rolle spielen dabei die Weine aus Cahors, ein auch unter weinwirtschaftsgeschichtlichen Aspekten interessantes Thema.
Der Tag hier hat sich auch deshalb gelohnt, weil es mir gelungen ist, in einem Kurzwarenladen zwei dunkelblaue Gummibänder zur Zurueckhaltung meiner Haupthaare zu erstehen, die wenige Meter später von einer Straßennäherin zusammengenäht wurden. Ich beschließe den Arbeitstag mit Schreiben und Nachdenken.
Oder vielleicht besser: Wenn mich Louka, der kleine Sohn der Herbergseltern laesst! Er fuehlt sich vom Moped sehr angesprochen und steht eben neben mir und produziert eine Art Motorgeraeusch, dass Leute wie Schumacher in die Flucht schlagen wuerde. Bei der Abfahrt wird ein Foto gemacht. Il sera très contant ...
Beim Abendessen geht es um Haustiere und das Pilgern mit Pferd
Freitag, 19. Juni 2009
Von Sénergues nach Rocamadour nach Cahors
achtzehn – sechs
Der Tag endete mit der größtmöglichen Überraschung: Im Gîte des Jacobins in Cahors sitze ich mit einem Steirer (65) beim Abendessen. Ein zäher Raucher, ehemaliger Telekompostler, der trotz Kehlkopftotaloperation weiterraucht. Ich zeige ihm, wie er den Bildkatalog seiner neuen Kamera aufrufen kann und blättere einige Bilder zur Demo zurück. Und da taucht unter den Bildern Stephanie vom vergangenen Freitag in Golinhac auf. Er wird sich mit ihr und Suzan in einer halben Stunde treffen. Dann heißt auch er Dieter. Wir sind nur noch am Staunen. Gewiss haben die Wahrscheinlichkeiten andere Eigenschaften, aber es kommt wirklich heftig. Wiederum haben sich andere kleine zeitweilige Wandergemeinschaften gebildet und dabei besondere Leute gesichtet. Wie z. B. den Fußlahmen, der fröhlich mit einer Sandale am rechten extrem geschwollenen Fuß daherkommt, den anderen Wanderschuh außen am Rucksack baumeln lässt, als Symbol der jederzeitigen Einholbarkeit, wenn er nur je wieder passen sollte. Und Dieter aus Graz mit seiner Konstruktion aus Hebergürtel und Fahrradanhänger.
Im Café de la Comedie haben wir uns lange und viel zu erzählen. Wir kommen aus dem Staunen über unsere Beobachtungen nicht heraus, immer neue Seltsamkeiten stellen sich heraus. Keiner hat Lust, diese Dinge mit dem Zufall zu verstehen. Z. B. müssen auch die Zeitfenster zusammenpassen. Was bringts, wenn man zu unterschiedlichen, falschen Zeiten am richtigen Ort ist?
Statt um zwölf wie vorgehabt, bin ich schon um halbelf auf der Straße, weil Bénoit nicht da ist und deshalb der Internetraum nicht zur Verfügung steht.
Ich komme gut voran, mache eine kleine Pause in der Bastide Rudelles (mit einer spaetgotischen Kirchenfestung. Bastiden sind ein militaergeschichtliches Sonderthema im suedfranzoesischen Raum)und bin kurz nach eins wieder voll betankt in Rocamadour. Ich stelle das Moped auf einem öffentlichen Parkplatz ab und steige die endlosen Treppen hinauf. Die warme Motorradbekleidung und die schwüle Luft treiben den Schweiß aus mir heraus. Aber meine Bitte kann ich der geheimnisvollen Gestalt doch vortragen. Schon während der Fahrt habe ich mir überlegt, wie ich einer zweitausend Jahre alten Gottesmutter mein Anliegen klar machen kann. Und warum ich und nicht die Mutter selbst. Wie fange ich an? Sie ist ja nie formell heilig gesprochen worden, sie ist es wohl einfach. Sie wird wissen, was ich meine! Hoffe ich! Auch an Heidi ist zu denken, die frisch operiert im Krankenhaus liegt und ein schweres Päckchen zu tragen hat.
Auf dem Weg nach Cahors erreiche ich Edith.
Der neue gîte, in dem ich wohnen will, ist im Office de tourisme gut bekannt. Ein tiefes décolleté meldet mich bei Mélaine, einer gebuertigen Koreanerin und Pierre André samt Soehnchen Louka an. Halbpension und so.
Und dann erscheint Dieter auf der Plattform: s.o.
Der Tag endete mit der größtmöglichen Überraschung: Im Gîte des Jacobins in Cahors sitze ich mit einem Steirer (65) beim Abendessen. Ein zäher Raucher, ehemaliger Telekompostler, der trotz Kehlkopftotaloperation weiterraucht. Ich zeige ihm, wie er den Bildkatalog seiner neuen Kamera aufrufen kann und blättere einige Bilder zur Demo zurück. Und da taucht unter den Bildern Stephanie vom vergangenen Freitag in Golinhac auf. Er wird sich mit ihr und Suzan in einer halben Stunde treffen. Dann heißt auch er Dieter. Wir sind nur noch am Staunen. Gewiss haben die Wahrscheinlichkeiten andere Eigenschaften, aber es kommt wirklich heftig. Wiederum haben sich andere kleine zeitweilige Wandergemeinschaften gebildet und dabei besondere Leute gesichtet. Wie z. B. den Fußlahmen, der fröhlich mit einer Sandale am rechten extrem geschwollenen Fuß daherkommt, den anderen Wanderschuh außen am Rucksack baumeln lässt, als Symbol der jederzeitigen Einholbarkeit, wenn er nur je wieder passen sollte. Und Dieter aus Graz mit seiner Konstruktion aus Hebergürtel und Fahrradanhänger.
Im Café de la Comedie haben wir uns lange und viel zu erzählen. Wir kommen aus dem Staunen über unsere Beobachtungen nicht heraus, immer neue Seltsamkeiten stellen sich heraus. Keiner hat Lust, diese Dinge mit dem Zufall zu verstehen. Z. B. müssen auch die Zeitfenster zusammenpassen. Was bringts, wenn man zu unterschiedlichen, falschen Zeiten am richtigen Ort ist?
Statt um zwölf wie vorgehabt, bin ich schon um halbelf auf der Straße, weil Bénoit nicht da ist und deshalb der Internetraum nicht zur Verfügung steht.
Ich komme gut voran, mache eine kleine Pause in der Bastide Rudelles (mit einer spaetgotischen Kirchenfestung. Bastiden sind ein militaergeschichtliches Sonderthema im suedfranzoesischen Raum)und bin kurz nach eins wieder voll betankt in Rocamadour. Ich stelle das Moped auf einem öffentlichen Parkplatz ab und steige die endlosen Treppen hinauf. Die warme Motorradbekleidung und die schwüle Luft treiben den Schweiß aus mir heraus. Aber meine Bitte kann ich der geheimnisvollen Gestalt doch vortragen. Schon während der Fahrt habe ich mir überlegt, wie ich einer zweitausend Jahre alten Gottesmutter mein Anliegen klar machen kann. Und warum ich und nicht die Mutter selbst. Wie fange ich an? Sie ist ja nie formell heilig gesprochen worden, sie ist es wohl einfach. Sie wird wissen, was ich meine! Hoffe ich! Auch an Heidi ist zu denken, die frisch operiert im Krankenhaus liegt und ein schweres Päckchen zu tragen hat.
Auf dem Weg nach Cahors erreiche ich Edith.
Der neue gîte, in dem ich wohnen will, ist im Office de tourisme gut bekannt. Ein tiefes décolleté meldet mich bei Mélaine, einer gebuertigen Koreanerin und Pierre André samt Soehnchen Louka an. Halbpension und so.
Und dann erscheint Dieter auf der Plattform: s.o.
Ein Schalttag in Sénergues
siebenzehn – sechs
Es ist wichtig, dass dieser Schalttag seine Aufgaben erfüllt:
Die Wäsche muss gesäubert und die Ausrüstung geordnet werden.
Die Berichterstattung muss weitergehen.
Das Geld ist ausgegangen, Nachschub ist gefordert.
Ich brauche was massives zu trinken, also viel.
Beim Café Bibal will ich einen Pilgerteller essen und fotografieren.
Danach will ich mich etwas erholen, also schlafen.
Ein bestimmtes Foto von Conques und vom gîte muss geschossen werden.
Den Wein von Conques will ich noch verkosten.
In der Mittagszeit finde ich am Motorrad einen Zettel mit einem Gruß: Lieber Würzburger ...
Herzlichen Gruß, wo immer ihr auch seid! Ihr hättet ja auch ein bisschen fragen können, ich war ja nur in der Waschküche oder in der Internet-Station.
Kurz danach kommt ein junger Österreicher vorbei, der meinem kleinen Trick zum Opfer fällt. Ich grüße nämlich mit „hallo!“ Deutschsprachige antworten mit einem h, Franzosen beginne mit a, wenn sie nicht ohnehin bonjour sagen. Der Österreicher Mike gehört zu einer Zufallsgruppe junger Leute, die sich immer wieder trifft. Das erfahre ich aber erst später. So weit sind wir noch nicht. Wir reden ein bisschen über den Weg und die Wanderzeiten. Dann gehe ich zum Gîte, er in den Busch.
Das Mittagessen bei Bibal ist ein richtiges Event. Der junge Koch strengt sich richtig an, einen fotogenen Pilgerteller zu gestalten. Die Inhaberin, seine Tante, war auch ganz stolz und erklärt mir, welche Gedanken sie sich dazu gemacht haben. Eben nicht nur ein belegtes Baguette, sondern viel Gemüse, Salat und auch Eiweiß. Schaut Euch an, was er hingekriegt hat. Der rote Sonnenschirm hat alles ein wenig kunstlichtmäßig verfärbt. Danach hat es noch Eis gegeben.
Am Ende meiner kleinen Rundtour nach Marcillac, wo ein bemerkenswerter Wein herkommt, und Salles-la-Source und zurück über Conques begegnet mir der Österreicher wieder. Diesmal halte ich richtig an, stelle das Moped ab und dann wird von der Musik über Zigaretten und das Pilgern die Welt abgehandelt. Eigentlich hätte er sich auf seine XT setzen können! Das hätten auch seine Freunde verstanden ...
Im Gîte angekommen stehen zwei junge Leute, eine Norwegerin und ein Deutscher etwas ratlos vor der Tafel, die miteilt, dass man sich einrichten soll, weil die Herbergseltern nicht da sind. Aus den zweien werden drei, ein junger Mann aus Hilpoltstein kommt dazu. Später werden wir stundenlang darüber diskutieren, wie sich regionale Beheimatungen zum europäischen Selbstverständnis verhalten. Globalisierung und Heimatlosigkeit, eine frühe Abneigung, woher auch immer, gegenüber langfristigen Engagements können zu nebulösem Europäertum führen, das in der benannten Weise noch keinen Inhalt hat.
Ich nehme nicht am Abendessen teil, sondern unterhalte mich mit den jungen Leuten über Astronomie und Schicksal. Der Weg wird von allen als gestaltender Teil ihres Schicksals empfunden.
Es ist wichtig, dass dieser Schalttag seine Aufgaben erfüllt:
Die Wäsche muss gesäubert und die Ausrüstung geordnet werden.
Die Berichterstattung muss weitergehen.
Das Geld ist ausgegangen, Nachschub ist gefordert.
Ich brauche was massives zu trinken, also viel.
Beim Café Bibal will ich einen Pilgerteller essen und fotografieren.
Danach will ich mich etwas erholen, also schlafen.
Ein bestimmtes Foto von Conques und vom gîte muss geschossen werden.
Den Wein von Conques will ich noch verkosten.
In der Mittagszeit finde ich am Motorrad einen Zettel mit einem Gruß: Lieber Würzburger ...
Herzlichen Gruß, wo immer ihr auch seid! Ihr hättet ja auch ein bisschen fragen können, ich war ja nur in der Waschküche oder in der Internet-Station.
Kurz danach kommt ein junger Österreicher vorbei, der meinem kleinen Trick zum Opfer fällt. Ich grüße nämlich mit „hallo!“ Deutschsprachige antworten mit einem h, Franzosen beginne mit a, wenn sie nicht ohnehin bonjour sagen. Der Österreicher Mike gehört zu einer Zufallsgruppe junger Leute, die sich immer wieder trifft. Das erfahre ich aber erst später. So weit sind wir noch nicht. Wir reden ein bisschen über den Weg und die Wanderzeiten. Dann gehe ich zum Gîte, er in den Busch.
Das Mittagessen bei Bibal ist ein richtiges Event. Der junge Koch strengt sich richtig an, einen fotogenen Pilgerteller zu gestalten. Die Inhaberin, seine Tante, war auch ganz stolz und erklärt mir, welche Gedanken sie sich dazu gemacht haben. Eben nicht nur ein belegtes Baguette, sondern viel Gemüse, Salat und auch Eiweiß. Schaut Euch an, was er hingekriegt hat. Der rote Sonnenschirm hat alles ein wenig kunstlichtmäßig verfärbt. Danach hat es noch Eis gegeben.
Am Ende meiner kleinen Rundtour nach Marcillac, wo ein bemerkenswerter Wein herkommt, und Salles-la-Source und zurück über Conques begegnet mir der Österreicher wieder. Diesmal halte ich richtig an, stelle das Moped ab und dann wird von der Musik über Zigaretten und das Pilgern die Welt abgehandelt. Eigentlich hätte er sich auf seine XT setzen können! Das hätten auch seine Freunde verstanden ...
Im Gîte angekommen stehen zwei junge Leute, eine Norwegerin und ein Deutscher etwas ratlos vor der Tafel, die miteilt, dass man sich einrichten soll, weil die Herbergseltern nicht da sind. Aus den zweien werden drei, ein junger Mann aus Hilpoltstein kommt dazu. Später werden wir stundenlang darüber diskutieren, wie sich regionale Beheimatungen zum europäischen Selbstverständnis verhalten. Globalisierung und Heimatlosigkeit, eine frühe Abneigung, woher auch immer, gegenüber langfristigen Engagements können zu nebulösem Europäertum führen, das in der benannten Weise noch keinen Inhalt hat.
Ich nehme nicht am Abendessen teil, sondern unterhalte mich mit den jungen Leuten über Astronomie und Schicksal. Der Weg wird von allen als gestaltender Teil ihres Schicksals empfunden.
Estaing – Millau - Sénergues
sechzehn – sechs
Um die Mittagszeit bin ich in Richtung Millau losgefahren.
Davor habe ich erschütternde 115 Euro für die vergangene Nacht, Abendessen, Frühstück, Wein und Garage für drei Tage bezahlt, aber wenigstens alle meine Sachen wohlbehalten wiederbekommen. Meine Berichte waren geschrieben, die Fotos kopiert und im Office de Tourisme ins Netz gestellt. Bei diesen Transfers, die ich ja an meinem Notebook vorbereite, denke ich immer an einen/eine von Euch. Heute sind es Doris und Erich, ich grüße Euch sehr, mir fehlt die Herzlichkeit eurer Kommentare und die Begeisterung über die Dinge, die wir gemeinsam erlebt haben.
Millau also. In ganz Frankreich Inbegriff für eine alljährliche Katastrophe. Wie abgeschossen stürzten sich in vergangenen Zeiten die französischen Familien in ihren Autos am 1. Juli in die Ferien am Mittelmeer. Das führte bei Millau zu tagelangen Staus mit literaturreifen Sze-nen, bis man schließlich nach den Plänen des genialen Sir Norman Foster eine der schönsten Brücken des Planeten über den Tarn gebaut hat. Ich bin darüber und in Schlangenlinien um die Pfeiler herum gefahren. Das Bauwerk ist gigantisch schön. Ich stelle ein Foto ein, das nur eine entfernte Ahnung von den Eindrücken vermittelt, die sich durch die Ordnung von Raum und Masse einstellen.
Unten im Tal fährt man dann etwa an Peyre vorbei, einem an die Felsen geklebten Dorf, das aber dennoch von menschlichen Wesen genussvoll und einträglich bewohnt wird.
Etwas weiter hinten im Tal haben die Menschen vor Zeiten entdeckt, dass die Schafmilch, in ihren Höhlen gelagert, letztlich zu Roquefort wird. Eine Gebirgsverwerfung hat einem Pinsel-pilz (Penicillium roquefortis) in den neu gebildeten Höhlen samt Belüftung ein zukunftsträch-tiges Gewerbe zugeführt. Das kann man besichtigen, wobei die unfassbaren Hohlräume (Cathedrales du Fromage) mittlerweile historische Dimensionen angenommen haben. Das Ergebnis all dieser Faktoren, zu denen noch die Maître d’affinage Société, die Schafe und die Verpackerinnen gehören, ist wahrhaft überzeugend. Jeder Roquefort, den ich in Zukunft verzehre, wir mit diesem Tag verknüpft sein.
Der Tag neigt sich und ergraut. Ich fahre nach Millau, wobei mich der Verkehr nach kurzem Aufenthalt an einer Tankstelle in Richtung Conques treibt, denn ich habe beschlossen, in Sénergues zu nächtigen und einen Ruhetag einzulegen. Dort kommen ich kurz nach sieben an, finde den Gîte (Übernachtungshaus) verlassen an. Ein Ehepaar aus Brüssel erläutert, dass Zaza und Ben zur Tochter (17) nach Toulouse gereist sind, die kürzlich schwer verunglückt ist und mit vielfach gebrochenen Beinen und wohl auch mit seelischen Schmerzen zu kämpfen hat. Es gibt also nix zu essen und nix zu trinken. Gegen zehn kommt Bénoit, sodass ich noch mit einem kleinen Marcillac und meinen hart getrockneten Wasas etwas in den Magen bekomme.
Dabei kommen wir, die Belgier und ich, auch ins Gespräch. Beide reisen gerne hierher und kennen sich auch gut aus. Als Arzt ist er natürlich für die Herbergseltern ein guter Gesprächs-partner, für mich zusätzlich ein Beobachter von Entwicklungen aller Art. Hier in Sénergues machen die beiden einen Urlaub mit Halbpension. Das Publikum ist multinational, Schweizer, Österreicher, Deutsche, Norweger, Holländer, auch einige Franzosen ...
Im übrigen lerne ich, dass der Weg nicht nur Strecke ist, sondern auch Ort, wo man bleibt. Das Pilgern hat also nicht nur zeitweilige Unterkunft geordert, sondern auch dauerhafte Ruheplätze erzeugt. Meine belgischen Partner orientieren sich mehr an den Bleibequalitäten und beobachten mit einer gewissen Distanz die Vorüberziehenden. Oft fühlen sie sich von der „Oberflächlichkeit“ der Wanderer abgestoßen. Ich denke mir, dass der eigentliche Pilger weit von der Rennwanderer-Einstellung heutiger Tage entfernt ist.
Um die Mittagszeit bin ich in Richtung Millau losgefahren.
Davor habe ich erschütternde 115 Euro für die vergangene Nacht, Abendessen, Frühstück, Wein und Garage für drei Tage bezahlt, aber wenigstens alle meine Sachen wohlbehalten wiederbekommen. Meine Berichte waren geschrieben, die Fotos kopiert und im Office de Tourisme ins Netz gestellt. Bei diesen Transfers, die ich ja an meinem Notebook vorbereite, denke ich immer an einen/eine von Euch. Heute sind es Doris und Erich, ich grüße Euch sehr, mir fehlt die Herzlichkeit eurer Kommentare und die Begeisterung über die Dinge, die wir gemeinsam erlebt haben.
Millau also. In ganz Frankreich Inbegriff für eine alljährliche Katastrophe. Wie abgeschossen stürzten sich in vergangenen Zeiten die französischen Familien in ihren Autos am 1. Juli in die Ferien am Mittelmeer. Das führte bei Millau zu tagelangen Staus mit literaturreifen Sze-nen, bis man schließlich nach den Plänen des genialen Sir Norman Foster eine der schönsten Brücken des Planeten über den Tarn gebaut hat. Ich bin darüber und in Schlangenlinien um die Pfeiler herum gefahren. Das Bauwerk ist gigantisch schön. Ich stelle ein Foto ein, das nur eine entfernte Ahnung von den Eindrücken vermittelt, die sich durch die Ordnung von Raum und Masse einstellen.
Unten im Tal fährt man dann etwa an Peyre vorbei, einem an die Felsen geklebten Dorf, das aber dennoch von menschlichen Wesen genussvoll und einträglich bewohnt wird.
Etwas weiter hinten im Tal haben die Menschen vor Zeiten entdeckt, dass die Schafmilch, in ihren Höhlen gelagert, letztlich zu Roquefort wird. Eine Gebirgsverwerfung hat einem Pinsel-pilz (Penicillium roquefortis) in den neu gebildeten Höhlen samt Belüftung ein zukunftsträch-tiges Gewerbe zugeführt. Das kann man besichtigen, wobei die unfassbaren Hohlräume (Cathedrales du Fromage) mittlerweile historische Dimensionen angenommen haben. Das Ergebnis all dieser Faktoren, zu denen noch die Maître d’affinage Société, die Schafe und die Verpackerinnen gehören, ist wahrhaft überzeugend. Jeder Roquefort, den ich in Zukunft verzehre, wir mit diesem Tag verknüpft sein.
Der Tag neigt sich und ergraut. Ich fahre nach Millau, wobei mich der Verkehr nach kurzem Aufenthalt an einer Tankstelle in Richtung Conques treibt, denn ich habe beschlossen, in Sénergues zu nächtigen und einen Ruhetag einzulegen. Dort kommen ich kurz nach sieben an, finde den Gîte (Übernachtungshaus) verlassen an. Ein Ehepaar aus Brüssel erläutert, dass Zaza und Ben zur Tochter (17) nach Toulouse gereist sind, die kürzlich schwer verunglückt ist und mit vielfach gebrochenen Beinen und wohl auch mit seelischen Schmerzen zu kämpfen hat. Es gibt also nix zu essen und nix zu trinken. Gegen zehn kommt Bénoit, sodass ich noch mit einem kleinen Marcillac und meinen hart getrockneten Wasas etwas in den Magen bekomme.
Dabei kommen wir, die Belgier und ich, auch ins Gespräch. Beide reisen gerne hierher und kennen sich auch gut aus. Als Arzt ist er natürlich für die Herbergseltern ein guter Gesprächs-partner, für mich zusätzlich ein Beobachter von Entwicklungen aller Art. Hier in Sénergues machen die beiden einen Urlaub mit Halbpension. Das Publikum ist multinational, Schweizer, Österreicher, Deutsche, Norweger, Holländer, auch einige Franzosen ...
Im übrigen lerne ich, dass der Weg nicht nur Strecke ist, sondern auch Ort, wo man bleibt. Das Pilgern hat also nicht nur zeitweilige Unterkunft geordert, sondern auch dauerhafte Ruheplätze erzeugt. Meine belgischen Partner orientieren sich mehr an den Bleibequalitäten und beobachten mit einer gewissen Distanz die Vorüberziehenden. Oft fühlen sie sich von der „Oberflächlichkeit“ der Wanderer abgestoßen. Ich denke mir, dass der eigentliche Pilger weit von der Rennwanderer-Einstellung heutiger Tage entfernt ist.
Dienstag, 16. Juni 2009
Von Conques zurück nach Estaing
fünfzehn – sechs Montag
Ich will es kurz machen: Vom Ende des Frühstück bis zur pünktlichen Abfahrt um 13:45 Uhr durchwandere ich samt Rucksack das Städtchen von oben nach unten und umgekehrt, fotografiere ein bisschen, treffe immer wieder Mechthild und Elisabeth. Ich trinke einen Liter Orangensaft, kaufe und tausche einen defekten Kugelschreiber und schaue mir noch einmal genau den Tympanon an.
Eine Holländerin, vielleicht 55, bittet mich um Assistenz bei der Interpretation. Sie bereist seit Jahren mit dem Wohnmobil den Camino und beginnt, die Zufahrtswege ins Auge zu fassen. Die Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Kunst hat ihr viel Verständnis für Religion vermittelt, aber den Schritt zum Glauben will sie nicht machen. Zu vieles in ihrem Leben stehe dagegen. Als das Gespräch droht, das Camino-Thema zu verlassen, verabschieden wir uns.
Zwischenzeitlich habe ich versucht, mein Haushaltsbuch zu komplettieren und dabei ein obligatorisches Kronenbourg gekillt.
Zum Schluss habe ich sogar noch mal „meine“ Ulmer Damen getroffen.
Der Transfer nach Estaing ist unproblematisch,
hat aber doch den durchgangenen Raum noch mal gezeigt: Da hast du dich durchgewühlt und durchgeschwitzt! Ein flämisches Paar aus Belgien fährt mit. Sie haben in Le Puy das Auto stehen.
Im Hotel St. Fleuret herrscht Ruhe. Ich bekomme meinen Zimmerschlüssel, hole die wichtigsten Sachen vom Motorrad und lege mich zuerst mal hin.
Dann fange ich zu schreiben, in der Apotheke besorge ich mir einen Sonnenbrandgel für meinen Nacken.
Abendessen. Bett. Kein Telefonat. Edith ist in München.
Ich will es kurz machen: Vom Ende des Frühstück bis zur pünktlichen Abfahrt um 13:45 Uhr durchwandere ich samt Rucksack das Städtchen von oben nach unten und umgekehrt, fotografiere ein bisschen, treffe immer wieder Mechthild und Elisabeth. Ich trinke einen Liter Orangensaft, kaufe und tausche einen defekten Kugelschreiber und schaue mir noch einmal genau den Tympanon an.
Eine Holländerin, vielleicht 55, bittet mich um Assistenz bei der Interpretation. Sie bereist seit Jahren mit dem Wohnmobil den Camino und beginnt, die Zufahrtswege ins Auge zu fassen. Die Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Kunst hat ihr viel Verständnis für Religion vermittelt, aber den Schritt zum Glauben will sie nicht machen. Zu vieles in ihrem Leben stehe dagegen. Als das Gespräch droht, das Camino-Thema zu verlassen, verabschieden wir uns.
Zwischenzeitlich habe ich versucht, mein Haushaltsbuch zu komplettieren und dabei ein obligatorisches Kronenbourg gekillt.
Zum Schluss habe ich sogar noch mal „meine“ Ulmer Damen getroffen.
Der Transfer nach Estaing ist unproblematisch,
hat aber doch den durchgangenen Raum noch mal gezeigt: Da hast du dich durchgewühlt und durchgeschwitzt! Ein flämisches Paar aus Belgien fährt mit. Sie haben in Le Puy das Auto stehen.
Im Hotel St. Fleuret herrscht Ruhe. Ich bekomme meinen Zimmerschlüssel, hole die wichtigsten Sachen vom Motorrad und lege mich zuerst mal hin.
Dann fange ich zu schreiben, in der Apotheke besorge ich mir einen Sonnenbrandgel für meinen Nacken.
Abendessen. Bett. Kein Telefonat. Edith ist in München.
Von Sénergues nach Conques
vierzehn – sechs Fußetappe drei
Weil das Zeitfenster für das Frühstück so klein war, hat es uns alle noch mal zusammengebracht. Allerdings sind die Motorradfahrer sehr beieinandergeblieben. Mit ihrem Senior habe ich so um halb sechs in der aufgehenden Sonntagssonne eine kleine Fototour durchs Dorf gemacht. Er fährt eine TDM, seine Frau einen viel zu schweren Kawa Chopper. Ein Sohn mit Freundin, Freunde des Sohnes und ein weiterer Freund, zum Teil auch mit Anhang. Es ist also eine Familiengruppe mit dem Motorrad-Hobby. Sie leben in und bei Toulouse, suchen sich in der Saison um die 4 mal für die Wochenenden einen Gîte aus und fahren dahin. Dann wird gegessen und getrunken, Pause gemacht, geklönt. Zu zwölft waren sie auf acht Mopeds. Wenn ich mein Moped dabeigehabt hätte, wäre das Gesprächsstoff gewesen: Der alte Bock samt seinem alten Reiter! Der Camino spielt keine Rolle dabei und eine Pilgerschaft ist völlig außerhalb ihrer Interessen. Die Langsamkeit des Fußwanderns ist wirklich der Knackpunkt. Man muss in der Lage sein, die Eidechse über den Weg huschen zu sehen, einen toten Frosch, Käfer und Blumen als Sensationen zu empfinden.
Der Mopedfahrer muss eine Einheit mit dem Gerät bilden, der Pilger findet die Einheit mit dem Weg. Und so entwickelt sich der Weg im Menschen und nicht außerhalb als etwas anderes.
Wir werden uns alle in Conques wiedersehen und freuen uns aufs Wiedersehen.
Der Weg besteht heute aus drei Teilen, einem langen mäßig steilen Aufstieg, einem etwa ebenen Landstraßenstück und einem langen sehr steilen, teilweise feuchtem und steinigen Abstieg.
Alle treffen sich bei den Prämonstratensern. Ihr Mutterhaus ist die Abtei Mondaye in der Normandie. Zu fünft sind sie hier und betreuen die wiedergegründete Pfarrei und natürlich das Welterbegut von Conques. Die weißgewandeten Mönche sind für die Touristen eine echte Sensation. Wer keinen gesehen hat, war nicht recht da. Deshalb zeigen sie sich vor allem morgens und abends im Städtchen und in der Kirche. Dazu kommen die Hospitaliers, eine kleine Zahl ehrenamtlicher Helfer aus verschiedenen Nationen mit den Hauptsprachen spanisch, englisch, deutsch und französisch. Für uns Deutsche ist vor allem Helmut aus Aachen (71) der Ansprechpartner. Aber auch die anderen können ein bisschen deutsch. Für diesen Dienst muss man französisch können, eine weitere Sprache verstehen und englisch oder deutsch als Muttersprache haben. Die Anzahl der Spanier ist verschwindend gering. Auf dem Platz vor der Abbatiale habe ich Gelegenheit, ein spanisch sprechendes Paar vor dem Tympanon zu fotografieren. Mein bisschen Spanisch wurde ganz rührend kommentiert und jedes Mal, wenn wir uns über den Weg laufen, gibt es ein herzliches Wiedersehen. Es muss für den geschichtsbewussten Spanier ein Erlebnis sein, im außerspanischen Kulturraum zu navigieren! Nach und nach treffe ich alle Pilger aus Sénergues wieder, vor allem Elisabeth und Mechthild aus Ulm, aber auch das paar Rodriguez aus Tours, die allen eine nachhaltige Einladung aussprechen. Bruder Felix Daniel erläutert den Tympanon, eine Lehrveranstaltung für Gästeführer. Als Utensilien benutzt er einen sehr langen Stecken, ein Messbuch, einen braun lackierte Ast von zwei Metern Länge und zwei kurze Stäbe. Was er damit macht ist unbeschreiblich. Am ende sind wir aber ganz gut informiert, denn der Tympanon vermittelt ein hochkomplexes Bild von Theologie und mittelalterlicher Gesellschaft.
Das Abendessen ist dann auch ein Fest der Begegnung. Viele Leute aus Irland, Schottland und England sind da. Ihre Sprachunfähigkeiten sind rührend und werden je nach dem freundlich-ironisch kommentiert.
Ich habe die Ehre, den deutschen Text (Apokalypse 22, 4-5) beim abendlichen Pilgersegen am Ambo zu lesen. Deshalb erwerbe ich mir für 16 Euro ein neues burgunderfarbenes T-Shirt mit Stickerei. Alle bekommen das Johannesevangelium geschenkt. Anschließend beginnt der Aufstieg zu den Tribünen, während nach und nach unter den Klängen der Orgel die Gewölbe und Kunstwerke beleuchtet werden. Dort haben einst auch die Pilger genächtigt, weil der Platz in den Herbergen nicht gereicht hat. Heute geht man im Meer der Orgelklänge rundherum und ganz nahe an den von unten
kaum detailreich erkennbaren Kapitellen vorbei.
Im Kloster macht man sich dennoch Gedanken darüber, wie sich die Pilgerei weiter entwickeln wird, weil man am Rand der Möglichkeiten angekommen ist.
Ich gehe noch ein Bier trinken und lasse den Tag zu Ende gehen. Im Dortoir 1 herrscht mäßige Ruhe, Bettgestelle knarren, die ersten Schnarcher nehmen die nächtliche Arbeit auf
Weil das Zeitfenster für das Frühstück so klein war, hat es uns alle noch mal zusammengebracht. Allerdings sind die Motorradfahrer sehr beieinandergeblieben. Mit ihrem Senior habe ich so um halb sechs in der aufgehenden Sonntagssonne eine kleine Fototour durchs Dorf gemacht. Er fährt eine TDM, seine Frau einen viel zu schweren Kawa Chopper. Ein Sohn mit Freundin, Freunde des Sohnes und ein weiterer Freund, zum Teil auch mit Anhang. Es ist also eine Familiengruppe mit dem Motorrad-Hobby. Sie leben in und bei Toulouse, suchen sich in der Saison um die 4 mal für die Wochenenden einen Gîte aus und fahren dahin. Dann wird gegessen und getrunken, Pause gemacht, geklönt. Zu zwölft waren sie auf acht Mopeds. Wenn ich mein Moped dabeigehabt hätte, wäre das Gesprächsstoff gewesen: Der alte Bock samt seinem alten Reiter! Der Camino spielt keine Rolle dabei und eine Pilgerschaft ist völlig außerhalb ihrer Interessen. Die Langsamkeit des Fußwanderns ist wirklich der Knackpunkt. Man muss in der Lage sein, die Eidechse über den Weg huschen zu sehen, einen toten Frosch, Käfer und Blumen als Sensationen zu empfinden.
Der Mopedfahrer muss eine Einheit mit dem Gerät bilden, der Pilger findet die Einheit mit dem Weg. Und so entwickelt sich der Weg im Menschen und nicht außerhalb als etwas anderes.
Wir werden uns alle in Conques wiedersehen und freuen uns aufs Wiedersehen.
Der Weg besteht heute aus drei Teilen, einem langen mäßig steilen Aufstieg, einem etwa ebenen Landstraßenstück und einem langen sehr steilen, teilweise feuchtem und steinigen Abstieg.
Alle treffen sich bei den Prämonstratensern. Ihr Mutterhaus ist die Abtei Mondaye in der Normandie. Zu fünft sind sie hier und betreuen die wiedergegründete Pfarrei und natürlich das Welterbegut von Conques. Die weißgewandeten Mönche sind für die Touristen eine echte Sensation. Wer keinen gesehen hat, war nicht recht da. Deshalb zeigen sie sich vor allem morgens und abends im Städtchen und in der Kirche. Dazu kommen die Hospitaliers, eine kleine Zahl ehrenamtlicher Helfer aus verschiedenen Nationen mit den Hauptsprachen spanisch, englisch, deutsch und französisch. Für uns Deutsche ist vor allem Helmut aus Aachen (71) der Ansprechpartner. Aber auch die anderen können ein bisschen deutsch. Für diesen Dienst muss man französisch können, eine weitere Sprache verstehen und englisch oder deutsch als Muttersprache haben. Die Anzahl der Spanier ist verschwindend gering. Auf dem Platz vor der Abbatiale habe ich Gelegenheit, ein spanisch sprechendes Paar vor dem Tympanon zu fotografieren. Mein bisschen Spanisch wurde ganz rührend kommentiert und jedes Mal, wenn wir uns über den Weg laufen, gibt es ein herzliches Wiedersehen. Es muss für den geschichtsbewussten Spanier ein Erlebnis sein, im außerspanischen Kulturraum zu navigieren! Nach und nach treffe ich alle Pilger aus Sénergues wieder, vor allem Elisabeth und Mechthild aus Ulm, aber auch das paar Rodriguez aus Tours, die allen eine nachhaltige Einladung aussprechen. Bruder Felix Daniel erläutert den Tympanon, eine Lehrveranstaltung für Gästeführer. Als Utensilien benutzt er einen sehr langen Stecken, ein Messbuch, einen braun lackierte Ast von zwei Metern Länge und zwei kurze Stäbe. Was er damit macht ist unbeschreiblich. Am ende sind wir aber ganz gut informiert, denn der Tympanon vermittelt ein hochkomplexes Bild von Theologie und mittelalterlicher Gesellschaft.
Das Abendessen ist dann auch ein Fest der Begegnung. Viele Leute aus Irland, Schottland und England sind da. Ihre Sprachunfähigkeiten sind rührend und werden je nach dem freundlich-ironisch kommentiert.
Ich habe die Ehre, den deutschen Text (Apokalypse 22, 4-5) beim abendlichen Pilgersegen am Ambo zu lesen. Deshalb erwerbe ich mir für 16 Euro ein neues burgunderfarbenes T-Shirt mit Stickerei. Alle bekommen das Johannesevangelium geschenkt. Anschließend beginnt der Aufstieg zu den Tribünen, während nach und nach unter den Klängen der Orgel die Gewölbe und Kunstwerke beleuchtet werden. Dort haben einst auch die Pilger genächtigt, weil der Platz in den Herbergen nicht gereicht hat. Heute geht man im Meer der Orgelklänge rundherum und ganz nahe an den von unten
kaum detailreich erkennbaren Kapitellen vorbei.
Im Kloster macht man sich dennoch Gedanken darüber, wie sich die Pilgerei weiter entwickeln wird, weil man am Rand der Möglichkeiten angekommen ist.
Ich gehe noch ein Bier trinken und lasse den Tag zu Ende gehen. Im Dortoir 1 herrscht mäßige Ruhe, Bettgestelle knarren, die ersten Schnarcher nehmen die nächtliche Arbeit auf
Von Massip nach Sénergues
dreizehn – sechs Fußetappe 2
Zum Frühstück packe ich meinen Aubrac-Schinken aus, er duftet gigantisch. Französische Frühstückserwartungen nehmen dergleichen gar nicht wahr. Schon Butter gilt als Zutat, einer der Mitwanderer tunkt das mit Konfitüre und Butter aufgewertete Weißbrot in den Kaffee ...
Wir fangen an, Adressen auszutauschen und Verabredungen zu treffen.
Um neun werde ich fast aus dem Gîte geworfen, schließlich, bei allem Verständnis für die Wanderer, will man seine Arbeit machen. Ich belade mich und mache mich vom Acker.
Beim Zurueckschauen faellt doch auf, wie engagiert hier gearbeitet wird. in den alten verfallenden Mauern haben die Bauern eine moderne, leistungsfaehige und aesthetisch befriedigende Gastronomie eingerichtet.
Meinen rucksack habe ich wohl ordentlich zusammengepackt, er behindert mich kaum und sitzt optimal. Meine kleinen Blasen an den grossen Zehen sind auch versorgt und ich fuehle mich, einmal in Gang gebracht ziemlich wohl. Nach Espeyrac wird der Weg jedoch sehr muehsam, sodass ich beschliesse heute nicht nach Conques weiter zu gehen und in Sénergues zu bleiben. Schon am Wege ist mir der Gîte aufgefallen wegen der Internetstation und der Waschkueche ...
Ich lasse den Rucksack im Café und melde mich dort an. Ich bekomme ein Zimmer zugewiesen und bleibe auch in der Folge allein.
Nach und nach versammelt sich allerhand Volk: Ein Ehepaar aus Tours, zwei Frauen meines Alters aus Ulm, die ich schon im Café gesehen habe, ein Lothringer aus Metz, der ohne Gepaeck reist und in einer Art Pauschalpilgerschaft unbeschwert dahineilt; Auf Anruf kommt ein Begleitauto und bringt ihn zum naechsten Gîte!
Man trifft sich und beglueckwuenscht sich zur genussvollen Aussicht, zum vorzueglichen Wein und den liebenswuerdigen Herbergseltern. Eine Gruppe Motards hat sich dazugesellt.
Am Tisch wird gefragt, was jeden auf den "chemin" getrieben hat. Die beiden Ulmerinnen haben sich die Pilgerschaft fuer den Beginn der Rentenzeit vorgenommen
und entsprechend ohne Anhang geplant. Religioese Momente spielen mit. Diese sind fuer den Metzer uninteressant, er will Leute treffen, welche kann er nicht beantworten. Das Paar aus Tours ist von grosser Herzlichkeit. Sie koennen sich die Reise getrennt nicht vorstellen. In den kommenden Jahren wollen sie St. Jacques erreichen.
Wir trinken noch eine Flasche Marcillac, einen regionalen Roten von grosser Selbstaendigkeit.
Ich mache Katzenwaesche und gehe ins Bett.
Zum Frühstück packe ich meinen Aubrac-Schinken aus, er duftet gigantisch. Französische Frühstückserwartungen nehmen dergleichen gar nicht wahr. Schon Butter gilt als Zutat, einer der Mitwanderer tunkt das mit Konfitüre und Butter aufgewertete Weißbrot in den Kaffee ...
Wir fangen an, Adressen auszutauschen und Verabredungen zu treffen.
Um neun werde ich fast aus dem Gîte geworfen, schließlich, bei allem Verständnis für die Wanderer, will man seine Arbeit machen. Ich belade mich und mache mich vom Acker.
Beim Zurueckschauen faellt doch auf, wie engagiert hier gearbeitet wird. in den alten verfallenden Mauern haben die Bauern eine moderne, leistungsfaehige und aesthetisch befriedigende Gastronomie eingerichtet.
Meinen rucksack habe ich wohl ordentlich zusammengepackt, er behindert mich kaum und sitzt optimal. Meine kleinen Blasen an den grossen Zehen sind auch versorgt und ich fuehle mich, einmal in Gang gebracht ziemlich wohl. Nach Espeyrac wird der Weg jedoch sehr muehsam, sodass ich beschliesse heute nicht nach Conques weiter zu gehen und in Sénergues zu bleiben. Schon am Wege ist mir der Gîte aufgefallen wegen der Internetstation und der Waschkueche ...
Ich lasse den Rucksack im Café und melde mich dort an. Ich bekomme ein Zimmer zugewiesen und bleibe auch in der Folge allein.
Nach und nach versammelt sich allerhand Volk: Ein Ehepaar aus Tours, zwei Frauen meines Alters aus Ulm, die ich schon im Café gesehen habe, ein Lothringer aus Metz, der ohne Gepaeck reist und in einer Art Pauschalpilgerschaft unbeschwert dahineilt; Auf Anruf kommt ein Begleitauto und bringt ihn zum naechsten Gîte!
Man trifft sich und beglueckwuenscht sich zur genussvollen Aussicht, zum vorzueglichen Wein und den liebenswuerdigen Herbergseltern. Eine Gruppe Motards hat sich dazugesellt.
Am Tisch wird gefragt, was jeden auf den "chemin" getrieben hat. Die beiden Ulmerinnen haben sich die Pilgerschaft fuer den Beginn der Rentenzeit vorgenommen
und entsprechend ohne Anhang geplant. Religioese Momente spielen mit. Diese sind fuer den Metzer uninteressant, er will Leute treffen, welche kann er nicht beantworten. Das Paar aus Tours ist von grosser Herzlichkeit. Sie koennen sich die Reise getrennt nicht vorstellen. In den kommenden Jahren wollen sie St. Jacques erreichen.
Wir trinken noch eine Flasche Marcillac, einen regionalen Roten von grosser Selbstaendigkeit.
Ich mache Katzenwaesche und gehe ins Bett.
Von Estaing nach Massip (Golinhac)
zwölf – sechs zwei, Freitag
Noch im Office de Tourisme habe ich mir meinen Seppl-Hut aufgesetzt, die Windjacke aufgemacht und bin aus dem Städtchen gezogen. Jenseits der Brücke ist mir schon so warm, dass ich den triumphalen Ausmarsch beende, die Jacke zusammenwickle und samt Hut an den Rucksack klemme. Vor mir liegen 14 Kilometer Fußmarsch, zunächst sehr angenehm auf Straße und Piste, mit Schatten aller Art. Recht schnell bin ich mit mir ganz alleine. Niemand will mich überholen, es gibt keine neid-erzeugenden Fahrzeuge, aber eine kräutersuchende Frau, die mich zunächst mit Madame anspricht, ehe sie mich geschlechtlich neu ordnet und sich aufwendig für den Irrtum entschuldigt.
Dann geht es steil ins Gebüsch. Und ich werde zunächst von einem dicklichen jungen Mann überholt, dann von einem ganz lieb dreinschauenden Iren mit sehr geringen Sprachkenntnissen, sodann von einem Oberfranken aus Hof, der schon seit Wochen geht. Er will sich mit seiner Frau in St. Jean-Pied-de-Port treffen. Das wird nicht gut gehen, meint er, weil er einfach viel zu schnell für sie sein wird. Er geht bis zu 45 Kilometer pro Tag! Ein TGV-Pärchen überholt mich. Niemand ist langsamer als ich. Der Schweiß rinnt mir sturzbachartig über die Brille, irgendwann gebe ich das Abtupfen auf und lasse laufen, was laufen muss. Ich berichte diese Dinge nur einmal, sie haben sich an den kommenden Tagen exakt wiederholt. Ich beobachte, wie meine Haare sich zu einer kleinen Schweißabtropf-Krone vereinigen und sich dazu meine Kleidung und Schuhe als Zielpunkte aussuchen. Die Tempotücher vereinigen sich in meinen Hosentaschen zu einer Knuddelbreimasse, die sich aber recht gut auseinandernehmen und in der Sonne schnell trocknen lässt. Obwohl: Nasse Tücher lassen sich kurz gepresst weiter in die Geographie werfen!
Das übliche voranschreitende Denken habe ich nahezu eingestellt, was bleibt ist so etwas wie: Der nächste Schritt ist der wichtigste, dazu die Wiederholung auf Endlosschleife, dann kommst Du irgendwie auch voran.
Zwischendurch kleine Pausen, in denen ich meine Flasche Badoit (Wasser mit Gas) nach und nach leer trinke. In meinem Führer steht, dass nach 8 KM am Wegesrand Trinkwasser zur Verfügung steht. Stimmt! Die Landschaft ist etwa genauso schön wie überall, der Wald ist grün und die Wiesen riechen, weil überall geschnitten wird, frisch und gesund. Es gibt viel Himmel und im Wald etwas weniger, wie bei uns auch. Das in der Landwirtschaft arbeitende Personal nimmt uns wohl eher wie Spaziergänger wahr, so als gäbe es zwei Tageszählungen. Für die einen ist es Werktag, für die anderen kein Werktag.
Kurz nach der Wasseraufnahme überholen mich zwei Paare, vielleicht etwas jünger als ich. Dann bleiben sie etwas stehen, diskutieren, ich kann aufschließen, dann werde ich gefragt, ob ich auch bis Massip gehe und was mir darüber bekannt sei. Dann: Wie viele Kilometer sind es noch? Kinder fragen nach einigen Minuten der Urlaubsreise danach. Dabei müssen die Menschen früherer Zeiten ja den Weg zurück auch noch miteinbeziehen. Selbst eine völlig platte Wüste liefert in der anderen Richtung neue Eindrücke. Und ich glaube, dass Eskimos mit weiten Schneeflächen die gleiche Erfahrung haben. Unser Einbahndenken beruht auf dem Irrtum, dass die Vermeidung von Wegesähnlichkeit in der Summe eher ein Gewinn an Information sei. Das ist aber nur eine Frage der Bewertung. Auch bei der Digitalisierung der Information halten wir einen Verlust an Auflösung für einen Gewinn, weil das Rauschen entfällt oder die Kopierqualität verbessert wird.
An einem Anstieg reißt die Verbindung zu den Paaren ab. Sie haben es etwas leichter, weil sie das Gepäck transportieren lassen und nur das Picknick mitführen. Das ist heute durchaus legitim, ein kleiner Wirtschaftszweig lebt ganz gut davon. Hier ist die Krise nicht angekommen.
Dann, wie aus dem Nichts, bin ich angekommen. Mein Name steht bereits auf der Tafel, im abgedunkelten Zimmer angekommen, höre ich eine Frauenstimme fragen: Do you snore? Wir sind zu dritt, zwei Frauen und ich. Dann berappelt sich die Lage, ich werde akzeptiert, was ich dankbar registriere. Stephanie (deutsch) und Suzan (Kanada), so um 45 herum, nehmen mich als Schlafes Partner an. Die Weltfrage reduziert sich auf: Snore ich oder snore ich nicht! Stephanie misst: Ich snore 2 Punkte auf einer Zehnerskala.
Das Essen wird in Gemeinschaft verzehrt, es ist vorzüglich. Danach nehmen wir ein Thema auf, das die beiden schon länger beschäftigt. Dazu die Geschichte: Eine kleine Schafherde weidet beim Bauernhof. Nah bei den Stallungen steht ein junges Schaf und blökt erbärmlich. Es kann jederzeit zur Herde, geht aber nicht hin. Von Seiten der Herde ist keine Reaktion bekannt. Was haben wir davon zu halten?
Die Nacht ist erholsam.
Noch im Office de Tourisme habe ich mir meinen Seppl-Hut aufgesetzt, die Windjacke aufgemacht und bin aus dem Städtchen gezogen. Jenseits der Brücke ist mir schon so warm, dass ich den triumphalen Ausmarsch beende, die Jacke zusammenwickle und samt Hut an den Rucksack klemme. Vor mir liegen 14 Kilometer Fußmarsch, zunächst sehr angenehm auf Straße und Piste, mit Schatten aller Art. Recht schnell bin ich mit mir ganz alleine. Niemand will mich überholen, es gibt keine neid-erzeugenden Fahrzeuge, aber eine kräutersuchende Frau, die mich zunächst mit Madame anspricht, ehe sie mich geschlechtlich neu ordnet und sich aufwendig für den Irrtum entschuldigt.
Dann geht es steil ins Gebüsch. Und ich werde zunächst von einem dicklichen jungen Mann überholt, dann von einem ganz lieb dreinschauenden Iren mit sehr geringen Sprachkenntnissen, sodann von einem Oberfranken aus Hof, der schon seit Wochen geht. Er will sich mit seiner Frau in St. Jean-Pied-de-Port treffen. Das wird nicht gut gehen, meint er, weil er einfach viel zu schnell für sie sein wird. Er geht bis zu 45 Kilometer pro Tag! Ein TGV-Pärchen überholt mich. Niemand ist langsamer als ich. Der Schweiß rinnt mir sturzbachartig über die Brille, irgendwann gebe ich das Abtupfen auf und lasse laufen, was laufen muss. Ich berichte diese Dinge nur einmal, sie haben sich an den kommenden Tagen exakt wiederholt. Ich beobachte, wie meine Haare sich zu einer kleinen Schweißabtropf-Krone vereinigen und sich dazu meine Kleidung und Schuhe als Zielpunkte aussuchen. Die Tempotücher vereinigen sich in meinen Hosentaschen zu einer Knuddelbreimasse, die sich aber recht gut auseinandernehmen und in der Sonne schnell trocknen lässt. Obwohl: Nasse Tücher lassen sich kurz gepresst weiter in die Geographie werfen!
Das übliche voranschreitende Denken habe ich nahezu eingestellt, was bleibt ist so etwas wie: Der nächste Schritt ist der wichtigste, dazu die Wiederholung auf Endlosschleife, dann kommst Du irgendwie auch voran.
Zwischendurch kleine Pausen, in denen ich meine Flasche Badoit (Wasser mit Gas) nach und nach leer trinke. In meinem Führer steht, dass nach 8 KM am Wegesrand Trinkwasser zur Verfügung steht. Stimmt! Die Landschaft ist etwa genauso schön wie überall, der Wald ist grün und die Wiesen riechen, weil überall geschnitten wird, frisch und gesund. Es gibt viel Himmel und im Wald etwas weniger, wie bei uns auch. Das in der Landwirtschaft arbeitende Personal nimmt uns wohl eher wie Spaziergänger wahr, so als gäbe es zwei Tageszählungen. Für die einen ist es Werktag, für die anderen kein Werktag.
Kurz nach der Wasseraufnahme überholen mich zwei Paare, vielleicht etwas jünger als ich. Dann bleiben sie etwas stehen, diskutieren, ich kann aufschließen, dann werde ich gefragt, ob ich auch bis Massip gehe und was mir darüber bekannt sei. Dann: Wie viele Kilometer sind es noch? Kinder fragen nach einigen Minuten der Urlaubsreise danach. Dabei müssen die Menschen früherer Zeiten ja den Weg zurück auch noch miteinbeziehen. Selbst eine völlig platte Wüste liefert in der anderen Richtung neue Eindrücke. Und ich glaube, dass Eskimos mit weiten Schneeflächen die gleiche Erfahrung haben. Unser Einbahndenken beruht auf dem Irrtum, dass die Vermeidung von Wegesähnlichkeit in der Summe eher ein Gewinn an Information sei. Das ist aber nur eine Frage der Bewertung. Auch bei der Digitalisierung der Information halten wir einen Verlust an Auflösung für einen Gewinn, weil das Rauschen entfällt oder die Kopierqualität verbessert wird.
An einem Anstieg reißt die Verbindung zu den Paaren ab. Sie haben es etwas leichter, weil sie das Gepäck transportieren lassen und nur das Picknick mitführen. Das ist heute durchaus legitim, ein kleiner Wirtschaftszweig lebt ganz gut davon. Hier ist die Krise nicht angekommen.
Dann, wie aus dem Nichts, bin ich angekommen. Mein Name steht bereits auf der Tafel, im abgedunkelten Zimmer angekommen, höre ich eine Frauenstimme fragen: Do you snore? Wir sind zu dritt, zwei Frauen und ich. Dann berappelt sich die Lage, ich werde akzeptiert, was ich dankbar registriere. Stephanie (deutsch) und Suzan (Kanada), so um 45 herum, nehmen mich als Schlafes Partner an. Die Weltfrage reduziert sich auf: Snore ich oder snore ich nicht! Stephanie misst: Ich snore 2 Punkte auf einer Zehnerskala.
Das Essen wird in Gemeinschaft verzehrt, es ist vorzüglich. Danach nehmen wir ein Thema auf, das die beiden schon länger beschäftigt. Dazu die Geschichte: Eine kleine Schafherde weidet beim Bauernhof. Nah bei den Stallungen steht ein junges Schaf und blökt erbärmlich. Es kann jederzeit zur Herde, geht aber nicht hin. Von Seiten der Herde ist keine Reaktion bekannt. Was haben wir davon zu halten?
Die Nacht ist erholsam.
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