siebenundzwanzig - sechs
Blauer Himmel und angenehm kuehl. Mein Blick geht ueber den See und wenn ich mich nicht schon wieder ueber das unwuerdige Fruehstueck aufregen muesste ...
Ich starte kurz nach neun und bin fast ohne Schwitzen schnell in Toxibo. Nach einem kurzen Stueck der Strasse entlang sehe ich eher zufaellig mal zurueck. Ihr Lieben, so etwas habt Ihr noch nicht gesehen. Man meint, ein Dorf verlaesst komplett den Platz. Ich habe bei 100 aufgehoert zu zaehlen, darunter viele Radfahrer, die schnell auf einen zufahren und dann wieder weg sind. Portomarin liegt etwa 5 Kilometer zurueck. Offenbar treiben die Erfahrungswerte und Empfehlungen der Reisefuehrer die Pilger alle zur gleichen Zeit aus den Betten. Zwei Gruppen mit Eseln, ein Einzelwanderer mit Esel.
Ein Rollstuhlfahrer mit Begleitung, eine Behindertengruppe einbeinig mit Stoecken. Ich habe kein einziges Foto gemacht, weil mir das alles indiskret vorkommt. Aber ich habe mich auf eine Steinbank gesetzt und habe die komplette Voelkerwanderung an mir vorbeiziehen lassen.
Stunden spaeter kommt mir, laut und ununterbrochen in ein Handy bruellend, ein Blinder entgegen. Vielleicht hat er eine Kamera am Kopf, denn er hat es offenbar eilig, auch aus dem Handy kommy Gebruell. Sein langer Stock beruehrt kaum den Weg. Es ist unwirklich. Ich hoere ihn noch nach hundert Metern.
Dazu kommt, dass der Weg wirklich wunderschoen ist. Weit abseits von den Autos verteilt sich das Getoese auf die Weite der Landschaft.
Um vier bin ich zum eigenen und dem Erstaunen der Hotelliere in Palas de Rei. Die wollen naemlich immer wissen, bis wann man ankommt. Wozu auch immer!
Ich richte mich ein und kaufe mir endlich eine Wasserflasche.
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