Dienstag, 16. Juni 2009

Von Conques zurück nach Estaing

fünfzehn – sechs Montag


Ich will es kurz machen: Vom Ende des Frühstück bis zur pünktlichen Abfahrt um 13:45 Uhr durchwandere ich samt Rucksack das Städtchen von oben nach unten und umgekehrt, fotografiere ein bisschen, treffe immer wieder Mechthild und Elisabeth. Ich trinke einen Liter Orangensaft, kaufe und tausche einen defekten Kugelschreiber und schaue mir noch einmal genau den Tympanon an.
Eine Holländerin, vielleicht 55, bittet mich um Assistenz bei der Interpretation. Sie bereist seit Jahren mit dem Wohnmobil den Camino und beginnt, die Zufahrtswege ins Auge zu fassen. Die Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Kunst hat ihr viel Verständnis für Religion vermittelt, aber den Schritt zum Glauben will sie nicht machen. Zu vieles in ihrem Leben stehe dagegen. Als das Gespräch droht, das Camino-Thema zu verlassen, verabschieden wir uns.
Zwischenzeitlich habe ich versucht, mein Haushaltsbuch zu komplettieren und dabei ein obligatorisches Kronenbourg gekillt.
Zum Schluss habe ich sogar noch mal „meine“ Ulmer Damen getroffen.

Der Transfer nach Estaing ist unproblematisch,

hat aber doch den durchgangenen Raum noch mal gezeigt: Da hast du dich durchgewühlt und durchgeschwitzt! Ein flämisches Paar aus Belgien fährt mit. Sie haben in Le Puy das Auto stehen.
Im Hotel St. Fleuret herrscht Ruhe. Ich bekomme meinen Zimmerschlüssel, hole die wichtigsten Sachen vom Motorrad und lege mich zuerst mal hin.
Dann fange ich zu schreiben, in der Apotheke besorge ich mir einen Sonnenbrandgel für meinen Nacken.
Abendessen. Bett. Kein Telefonat. Edith ist in München.

1 Kommentar:

  1. Lieber Dieter,
    ich freue mich über jede neue Nachricht. Man bekommt richtig Lust auch einfach loszuziehen. Ich bin gespannt, was in den kommenden Tagen bei dir passiert.
    Alles Liebe,
    Franziska

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